3. Präsenztreffen des Netzwerks

Vernetzung, Weiterbildung und Austausch

Das mittlerweile dritte Präsenztreffen des Netzwerks gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt im Fußball fand am 22. und 23. Oktober 2025 in den Räumlichkeiten des Jugendringes Düsseldorf e.V., genauer beim Fanprojekt Düsseldorf statt.

Besonders gefreut hat uns die bundesweite Vielfalt an (neuen) ligaübergreifenden Standorten, vom Breitensportverein mit Fußballabteilungen in der Kreisliga bis hin zu Vereinen der 1. und 2. Bundesliga, trafen sich rund 40 Teilnehmende in unterschiedlichen Funktionen innerhalb ihrer Vereine zum Fachaustausch bezüglich der Awarenessarbeit an ihren jeweiligen Standorten.

So vielfältig wie das Feld der Teilnehmenden, so wertvoll und wertschätzend der Austausch auf Augenhöhe. Einige Standorte sind schon länger in der Awarenessarbeit tätig, andere erarbeiten gerade erste Konzepte.

Inhaltliche Schwerpunkte

Nachdem alle Teilnehmenden angekommen waren, startete der inhaltliche Teil mit einer Begrüßungs- und kurzen Vorstellungsrunde. Als veranstaltender Standort stellte Dominik Hoffmeyer von Fortuna Düsseldorf gemeinsam mit Daniela Mathieu vom Fanprojekt Düsseldorf anschließend im Plenum die neu strukturierte Awareness Anlaufstelle vor. Fortuna Düsseldorf war dabei einer der ersten Vereine bundesweit, die seit 2018 ein Hilfetelefon am Spieltag für betroffene Personen angeboten hat und seit der Saison 25/26 dieses Angebot um eine physische Anlaufstelle mit integriertem Awarenesskonzept erweitert hat.

Nach einer kurzen Austausch-Phase sowie einer kleinen Pause teilten sich die Teilnehmenden in zwei Gruppen auf, um anschließend in zwei externen Fachinputs auf Rassismus sowie Antisemitismus im Fußball einzugehen.

Robin Afemafuna, Profispieler bei Fortuna Köln, Trainer (C-Lizenz), Speaker zu gesellschaftspolitischen Themen im Fußball und bald-Doktorand zum Thema “Sexismuserfahrung verschiedener Akteur*innen im Fußball” referierte zu Rassismus im Fußball und blickte im anschließenden Gespräch auf aktuelle gesellschaftliche Dynamiken, Alltagsrassismus und wie wichtig Sichtbarkeit und die Einbeziehung von betroffenen Personen ist um nachhaltige Handlungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

Felix Tamsut, 1. FC Köln Fan, Aktivist und Journalist, u.a. bei der Deutschen Welle. Seine thematischen Schwerpunkte sind Fankultur, Politik und Antisemitismus im Fußball. Felix referierte zu Antisemitismus im Fußball, wie sich dieser äußert und wie sich antisemitische Vorfälle im Fußball seit dem 07. Oktober 2023 zeigen, verändert haben und wie nachhaltige Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit aussehen könnte.

Zusammengefasst wurden beide Vorträge in Form einer Gruppenarbeit in Kleingruppen, die viel Raum zum Erfahrungsaustausch lies und Fragen beantwortete, wie: “Das sind konkrete Herausforderungen an unserem Standort mit Rassismus / Antisemitismus?” Und: “Das nehme ich konkret in meiner Funktion (Fanbeauftragete, CSR, Ehrenamt, Erstkontaktperson etc.) mit für meine Arbeit hinsichtlich rassistischen und antisemitischen Vorfällen?”

Der Ausklang des Abends fand in gemütlicher Runde in der Düsseldorfer Altstadt statt.

Der zweite Tag began mit einer kurzen Nachbesprechung des ersten Tages, der Vorstellung des Themenspeichers für kommende Vernetzungstreffen und fachliche Wünsche für die zukünftige Erarbeitung durch das Netzwerk.

Den dritten Fachinput bot dann Dr. Almut Sülzle, KoFaS Mitarbeiterin, F_in Mitgründerin und Forschende im Bereich Geschlecht und Diskriminierung im Fußball. Sie referierte zum Thema “Trans- und Queerfeindlichkeit und Herausforderungen im Fußball”. Nach einer kurzen definitorischen Einführung stellte Almut das Projekt “Vielfalt im Stadion” der KoFaS vor, um dann auf Herausforderungen, Bedarfe und Handlungsempfehlungen einzugehen. Dem Austausch im Plenum folgte eine Workshopphase, in der der Input in Kleingruppen fachlich aufbereitet wurde.

Es folgte eine Zusammenfassung der zwei wertvollen gemeinsamen Tage sowie ein Ausblick auf zukünftige Aktivitäten des Netzwerks.

Die Veröffentlichung von Mindeststandards in der Awarenessarbeit steht in den Startlöchern, sowie ein erneutes Präsenztreffen in Form einer Fachtagung im kommenden Jahr.

Wir bedanken uns herzlich, zunächst bei Fortuna Düsseldorf und dem Fanprojekt Düsseldorf für die wundervolle Organisation, die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie Verpflegung und die tolle Betreuung während unseres Aufenthalts!

Und ein großes Danke an alle Teilnehmenden! Die Vielzahl an neuen Standorten zeigt deutlich, wie wichtig Awarenessarbeit im Fußball (und darüber hinaus) ist! Und danke an die erfahreneren Standorte für das Teilen eurer Erfahrungen. Awarenessarbeit geht nur zusammen und der wertschätzende und wertvolle Austausch zeigt, dass Vernetzung eine unabdingbare Basis für nachhaltige Handlungsoptionen darstellt.

Wir freuen uns auf alle weiteren Treffen, auf weitere Vernetzung und stehen bei Fragen, Wünschen und Anregungen jederzeit unter kontakt@fussball-gegen-sexismus.de zur Verfügung.

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